Nordosten

Im Nord-Osten Frankreichs vereinen sich die großen Weinregionen der Bourgogne und Champagne mit den vom Bergbau geprägten Landschaften der Ardennen und Lothringens mit dem lieblichen Elsaß und Franche-Comté.

Die Messer der Region waren seit jeher tägliche Begleiter, Gebrauchsgegenstände, Werkzeuge die man bei der täglichen Arbeit ebenso benutzte wie in der Küche, beim „casse-croûte“ und auf Reisen. Die Region mit viel Landwirtschaft, Obst-, Gemüse und Weinbau, durchzogen von Flüssen und Kanälen, auf denen man einst 80% der Waren durch Frankreich transportierte, auf denen man segelte und treidelte, ließen Messer mit einer charakteristischen Klingenform entstehen, Messer aus zwei Welten, die sich sowohl im landwirtschaftlichen wie in maritimen Bereich der Flussschiffer eignen. Die ganze Familie der Burgunder- und Bourbonnais-Messer, SEURRE, TONNEAU, DONJON, TIRÉ-DROIT und CHAROLLAIS besitzen diese vielseitige Klingengeometrie, die man auf deutsch Schaffußklingen, in Frankreich „stylet“ oder „englische Klingen“ nennt.

Aber nicht nur Klingengeometrie, auch die Materialien der Griffe haben große Bedeutung. Bei PassionFrance® legen wir großen Wert darauf Messer zu fertigen, die authentisch bleiben und Kultur und Tradition ihrer Heimat entsprechen. Knochen ist das wahrscheinlich älteste und widerstandsfähigste Material. Ähnlich widerstandsfähige Eigenschaften besitzt nur noch das noch exklusivere Hirschhorn. Da die Hirschjagd aber ein Privileg der Aristokratie war, fand nur wenig Hirschhorn Verwendung bei Taschenmessern und dann auch nur bei den exklusivsten Stücken. Kuhhorn ist leichter zu verarbeiten, bietet mit seiner Vielfalt an Farben und natürlichen Brillanz dazu einen unerschöpflichen Variantenreichtum an Farben von Bernstein bis Schwarz. Ein regionales Beispiel dafür sind die Rinder aus dem Charollais im Westen Burgunds. Sie lieferten den Messerschmieden zwei der wichtigsten Rohstoffe für die Griffe ihrer Messer, Knochen und Horn. Hinzu kommen Hölzer der heimischen Büsche und Bäume, auch sie bilden eine reiche Quelle natürlicher Rohstoffe mit wunderschönen Farben und Maserungen.

Mehr Information finden Sie unten bei den einzelnen Messertypen.

Champagne-Ardenne

Die Region wird von der Seine samt ihren Nebenflüssen Marne und Aube sowie den Flüssen Aisne und Maas durchflossen.
Der Reichtum an Bodenschätzen der Ardennen, allen voran Steinkohle, prägte Geschichte und Schicksal der Region und Menschen. Generationen von "gueules noires" wie man die Minenarbeiter nannte, (von geule=Fresse und noir=schwarz) bauten sie im Tage- und Tiefbau ab. Für sie entstand einst ein äußerst praktisches und vielseitiges Messer, das wir auch in den Minenregionen Deutschlands kennen, das MINEUR.
Die Champagne ist eine historische Landschaft im nordöstlichen Frankreich. Im Westen grenzt sie an die Île-de-France mit Paris, im Süden an das Burgund, im Osten an Lothringen. Berühmt ist sie für den Champagner, der hier seit dem 17. Jahrhundert gekeltert wird. Den Weinbau pflegten hier aber schon die Römer. Die Nähe zu Paris und das edle Getränk haben den Reichtum der Region begründet. Obwohl der Champagner das zweifellos bekannteste Erzeugnis ist, machen die Weinberge nur einen kleinen Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche aus. Der weitaus größte Teil der Region ist Ackerland, woher auch ihr Name stammt (von champs = Feld) und so gilt die Champagne als die Kornkammer Frankreichs. Aber auch bekannte Käse wie der Chaource und der Langres stammen von hier. Nogent, eine kleine Stadt nahe Paris, war einst eines der bedeutendsten Messerschmiedezentren in Frankreich, hat diese Bedeutung aber unter Napoléon verloren, der die Messerherstellung zugunsten der Waffenproduktion einstellte.

Lorraine (Lothringen)

Der Rohstoffreichtum war es, der schon in der Bronzezeit diese Region mit Handelswegen durchzog und bis in die jüngste Geschichte ihr Schicksal bestimmte. Salz, Steinkohle, Stahl und Holz sind die Quellen des Reichtums der Städte Metz, Nancy und Épinal mit ihren großartigen Bauwerken von gotischen Kathedralen bis hin zu den Villen der Belle Èpoque. Auch Verdun gehört dazu, wo einst ein entscheidendes Kapitel der wechselvollen Geschichte geschrieben wurde, welche diese Region so oft zwischen die deutschen und französischen Machteinflüsse geraten ließ. Heute sind es andere Schätze, die die Menschen nach Lothringen ziehen. Die Vogesen mit ihrem Waldreichtum, die Flüsse und zahlreichen Seen, die unberührte und die in ihrer Einfachheit raffinierte Küche. Lothringen hatte nie ein fettes Ackerland, das die Bauern gut versorgte, man arbeitete in den Minen und bestellte ein Stück Garten, in dem man das Nötigste für das Überleben der Familie anbaute. Auch hier nannte man die Arbeiter in den Minen „Gueules-Noires" (Schwarzgesichter), ihre Messer sind echte Gebrauchsmesser, schnörkellos, robust, vielseitig.

Alsace (Elsaß)

Das Elsaß ist die kleinste Region Frankreichs.In ihrem Westen die Vogesen, im Osten die Weinberge, die alte Universitätsstadt Straßburg und der Rhein. Im Land reihen sich Fachwerkdörfer mit Märkten, auf denen die Spezialitäten der Region angeboten werden. Wein bestimmte hier schon immer Leben und Rhythmus der Menschen und in ganz Frankreich liebt man zum Choucroute den Riesling, den Gewürztraminer und Crémants zu Apéritif und Dessert. Wer hier ein Stück des Jakobswegs wandert, muß sich entscheiden zwischen der Enthaltsamkeit, zu der die Pilgerreise aufruft und den Verlockungen, welche die zahlreichen Wirtshäuser und die elsässische Küche bieten. Das Messer der Region trägt stolz den Namen ALSACIEN und hat, wie sollte es auch anders sein, neben der Klinge einen Korkenzieher.

Franche-Comté

Das Franche-Comté ist eine im Osten Frankreichs gelegene Region zwischen Elsaß, Schweiz und dem Süden. Sie bildet die Pforte in das Burgund.

Bourgogne (Burgund)

Das Burgund liegt bereits im Zentrum Frankreichs und ist weltberühmt für seine Weißweine von der Côte-d'Or und entlang der Loire, sowie für seine Rotweine aus den Lagen an der Côte de Beaune und Côte de Nuits. Es ist eine bezaubernde, lichte Landschaft mit wunderschönen alten Städten und Dörfern, gleichzeitig eine uralte, mächtige Kulturlandschaft in der sich seinerzeit die Heere der Kreuzritter sammelten. In Cluny stand einst der größte Sakralbau der gesamten christlichen Welt. Außerhalb der berühmten Weinberge an der Côte d'Or und den Städten voller Betriebsamkeit liegen zurückgezogene, einsame Landschaften wie Morvan und Berry voller ländlichem Charme. 
Das Burgund ist Heimat der großen Messerfamilie GOUTTIÈRE, FÉNÉROL, TONNEAU, TIRÉ-DROIT, DONJON, SEURRE und CHAROLLAIS, die durch Schaffußklingen charakterisiert ist. Neben dem üblichen täglichen Gebrauch, sind sie sowohl auf dem Wasser der Flüsse und Kanäle wie auf den Feldern und Weinbergen zu Hause. Man erzählt sich, daß zu Zeiten, als man noch keine Arbeitsverträge schloß, ein Knecht zur Besieglung seiner Anstellung einen Handschlag und ein neues Messer erhielt, womit der Vertrag besiegelt war.

Die Messer der Region: