Laguiole-Droit
Das LAGUIOLE-DROIT [la.ɡjɔl.dʁwa] ist das erste, das ursprüngliche LAGUIOLE. Es entstand um das Jahr 1850 in dem Dorf Laguiole im Aubrac. Dort fertigte man damals zwar ... mehr erfahren
Das LAGUIOLE-DROIT [la.ɡjɔl.dʁwa] ist das erste, das ursprüngliche LAGUIOLE. Es entstand um das Jahr 1850 in dem Dorf Laguiole im Aubrac. Dort fertigte man damals zwar bereits Messer wie das feststehende CAPUCHADOU und sogenannte "STEPHANOIS", aber beide unterschieden sich grundlegend von diesem neuen Messertyp. Das LAGUIOLE-DROIT ist also eine Neuentwicklung und aus ihm sollte später das vielleicht bekannteste Messer Frankreichs werden, das gebogene LAGUIOLE mit Yataganklinge. Zahlreiche Legenden ranken sich um das Messer und seine Details wie das Schäferkreuz, die Biene und die Frage, wer es denn eigentlich “erfand”. So entstanden im Laufe von Generationen zahlreiche Geschichten, die sich um das Laguiole ranken, die mit den Jahren immer schöner und phantastischer ausgeschmückt wurden.
Der Historiker Christian Lemasson veröffentlichte die Geschichte und Entwicklung des Messers in dem reich bebilderten Buch „LEGENDE LAGUIOLE“. Die deutsche Übersetzung übernahm Wolfgang Lantelme von PassionFrance®. Es erschien im Wieland-Verlag und ist heute das Standardwerk zum Thema. Lemasson behandelt darin die gesamte Entwicklung der LAGUIOLES, beginnend bei den STEPHANOIS und den YSSINGEAUX, die schließlich zum LAGUIOLE-DROIT führten, die Geburt der ersten "gebogenen" LAGUIOLES mit Yataganklinge, die Messerschmiede in Laguiole und die Bedeutung der Schmiede in Thiers, die ihre Kollegen in Laguiole belieferten, die Erfolge und Höhenflüge des Messers zur Jahrhundertwende, den Niedergang der Messerproduktion in Laguiole nach 1900, die Rolle der Thiernoiser Messerschmiede als "Lebensretter" des LAGUIOLE und seine Wiedergeburt in den 1980er Jahren, bis zur aktuellen Messermacherszene und den "Meilleur Ouvrier de France". Das Buch ist lesenswert und beantwortet alle Fragen, deshalb muß hier nur eine kurze Zusammenfassung der Geschichte des LAGUIOLE-DROIT wiedergegeben werden:
Das LAGUIOLE, wie wir es heute kennen, mußte mehrere Entwicklungsschritte durchlaufen bis es zu der Form fand, die wir heute kennen. Urvater einer ganzen Messerfamilie im Massif-Central, auch des LAGUIOLES, ist das YSSINGEAUX. Wie die gesamte Messerfamilie, zu der auch SAINT-MARTIN, ROQUEFORT, MARCHAND-DE-VIN und ISSOIRE gehören, besitzt es ein geschmiedetes Ressort mit einer sogenannten "Mouche", aus der sich später Bienen und Fliegen entwickeln werden. Charakteristisch sind die schlanke, salbeiblattförmige Klinge, die man "Bourbonnaise" nennt, sowie sein voller, schlanker Griff ohne Backen, der in einem "Rabenschnabel" (Bec-de-Corbin) endet, der die Klingenspitze schützt. Überraschend ist seine Eleganz und klassische Schönheit, obwohl es ursprünglich "nur" ein Bauernmesser für den täglichen Gebrauch ist. Als wir es in den 1990er Jahren entdeckten, war es quasi verschwunden, aber es faszinierte uns vom ersten Augenblick an. Um es möglichst authentisch herzustellen, haben wir uns entschieden, zahlreiche Details zu erhalten, die Christian Lemasson bei seiner Suche nach den Ursprüngen des Messers entdeckte und in seinem Buch veröffentlichte : Die Ressorts besitzen die geschmiedete, ursprüngliche Mouche in ovaler Form, dazu die nur aus wenigen Feilstrichen und einem Andreaskreuz bestehende Verzierung. Aber bis zur Anfertigung sollten noch viele Jahre vergehen. Die erste Auflage der Messer mit einer Grifflänge von 11cm fertigte die Manufaktur ARTO für PassionFrance®.
Seit 2019 fertigen wir das LAGUIOLE-DROIT in unserem Atelier in Thiers selbst in den Größen 11cm und 9,5cm Grifflänge. Gleichzeitig haben wir eine Reihe seiner Details verbessert und verfeinert : Die Klingen aus dem rostfreien SANDVIK 12C27 sind aufschlagfrei und besitzen eine fein ausgeführte Rückenfase "à l'entablure", die perfekt mit dem Nagelhau harmoniert. Der Krümmungsradius der Bec-de-Corbin wurde auf den kleinstmöglichen Radius verringert, so wie man ihn früher nur mit Feilen und in Handarbeit herstellten konnte, bevor Maschinen diese Arbeit übernahmen und die Radien größer wurden. Für die Griffe verwenden wir Horn, Knochen und stabilisierte Hölzer. Einige Exemplare mit Damastbacken oder Mammutgriffen entstehen von Zeit zu Zeit als CUSTOM-Modelle je nach unserer Inspiration oder auf Kundenwunsch. Als Zeichen ihrer Echtheit tragen sie auf der Klinge das Logo von PassionFrance®, den Coq.
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