Seurre
« Le SEURRE [sœʁ] ... c’est un couteau énigmatique. Das SEURRE ist ein rätselhaftes Messer ». Diese Antwort erhielt man lange, wenn man nach seiner Geschichte fragte. Heute wissen wir mehr : ... mehr erfahren
« Le SEURRE [sœʁ] ... c’est un couteau énigmatique. Das SEURRE ist ein rätselhaftes Messer ». Diese Antwort erhielt man lange, wenn man nach seiner Geschichte fragte. Heute wissen wir mehr : Die Ursprünge dieses Taschenmessers liegen im Burgund, in dem Städtchen Seurre an der Saône. Von dessen Hafen wurden zahlreiche Waren mit den damals üblichen Kähnen verschifft. Kähne, die CHALAND, SAPINE, VERGÉE und ROUENNAISE hießen, die gesegelt, gerudert und getreidelt wurden, die mit ihren flachen Kielen auch bei niedrigen Wasserständen zwischen Sandbänken manövrieren konnten und auf denen die gleichen Arbeiten an Tauen, Holz und Tuch anfielen, wie auf den großen Segelschiffen auf den Ozeanen. Manche der Kähne waren übrigens „Einwegschiffe“, die man am Ziel zerlegte und verkaufte, was wiederum erklärt, daß man in Paris alte Dachstühle findet, die aus den Spanten solcher Schiffe errichtet wurden. Außerdem wissen wir heute, daß es in Seurre bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine bemerkenswert aktive Messerschmiedeszene gab. So bestätigen die jüngsten Recherchen des Historikers Lemasson unsere Vermutungen, daß hier geradezu zwangsläufig ein Taschenmesser entstehen mußte, das sowohl zu den Bauern und Winzern des Burgund UND den maritimen Erfordernissen der Schiffer paßte. Das SEURRE ist also ein Messer, das in zwei Welten zu Hause ist, an Land und auf dem Wasser ...
Verkauft wurde das SEURRE auf den Märkten der Côte d’Or und entlang der Flüsse Allier, Loire und Saône. Hergestellt wurde es zuletzt in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Seither war es verschwunden.
Ein Glücksfall, daß wir es zufällig entdeckten, ein weiterer Glücksfall, daß wir mit dem zweifachen „Meilleur ouvrier de France“, Robert Beillonnet, einen der Besten gewinnen konnten, der es 2014 für PassionFrance® rekonstruierte. Seine Interpretation berücksichtigt den Wandel in den vergangenen Jahrzehnten. Er wendet sich an Messerliebhaber in einer modernen, urbanisierten Welt, an Menschen, die sowohl ein vielseitiges Messer wie ein Objekt besonderer Schönheit schätzen. Wie bei den Originalen ist auch sein Design durch einen „plein manche“ gekennzeichnet, was dem Messer eine deutlich elegante Note verleiht. Und er verdeutlicht seine Linienführung, wodurch kleine Details wie Krümmungsradien oder Rückenfase à l‘entablure besondere Bedeutung bekommen. Und er verbessert das Messer konstruktiv. Die Klingen unseres SEURRE sind absolut aufschlagfrei. Sie werden durch einen eigenen Niet vor dem Aufschlag auf das Ressort gestoppt und können nicht, wie bei der heute üblicherweise verwendeten Poncetage, eingedrückt werden.
PassionFrance® fertigt das SEURRE Design Robert Beillonnet im Atelier PassionFrance® in Thiers :
- Klingen wahlweise Sandvik 14C28, Kohlenstoffstahl XC75, Hochleistungsstahl RWL34, Damast
- für die Griffe verwenden wir exklusive klassische und moderne Materialien
- alle Modelle können am Griffende mit einem Loch für einen Fangriemen / Lanyard versehen werden
- Verzierungen wahlweise mit „glattem“ Rücken, mit verziertem Ressort oder mit auf Ober- und Unterseite verzierten Platinen
- Custom-Modelle und Unikate (Mammutgriffe / Damastklingen) auf Anfrage.
- für den professionellen Einsatz fertigen wir Messer mit Kohlefasergriffen und RWL34-Klingen.
Als Zeichen seiner Echtheit trägt es auf der Klinge unser Wahrzeichen, den Coq.
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