Saint-Martin
Ein SAINT-MARTIN (man spricht es [sɛ̃.maʁ.tɛ̃] ) besitzt eine Bourbonnais-Klinge, einen geraden, eleganten Griff mit gebogenem Ende (den sg Bec-de-Corbin), sowie ein geschmiedetes Ressort mit... mehr erfahren
Ein SAINT-MARTIN (man spricht es [sɛ̃.maʁ.tɛ̃] ) besitzt eine Bourbonnais-Klinge, einen geraden, eleganten Griff mit gebogenem Ende (den sg Bec-de-Corbin), sowie ein geschmiedetes Ressort mit linsenförmiger Mouche, vergleichbar den LAGUIOLE-DROIT von 1850, welche Camille Pagé in seiner Enzyklopädie von 1896 über die traditionellen Messer Frankreichs beschreibt.
Der entscheidende Unterschied sind die Metallbacken an den Griffenden. Da man in den Werkstätten von Laguiole vor 1920 keine Messer mit Backen herstellen konnte, weil dort das Know How und die technischen Ausstattungen dafür fehlten, wurden alle Taschenmesser mit Metallbacken, also auch sämtliche LAGUIOLE der neueren Bauart immer mit vollem Griff ohne Backen angefertigt. Der Siegeszug der Backen, der um 1910/1920 in Thiers einsetzte, erklärt sich leicht. Denn neben der Tatsache, daß Backen einem Taschenmesser etwas mehr Stabilität verleihen, kommt für Messermacher der entscheidende Vorteil hinzu, daß sie sich leichter montieren lassen. Waren Taschenmesser mit vollem Griff bisher alleinige Domäne der Meister gewesen, konnten jetzt auch weniger ausgebildete, geringer qualifizierte Messermacher die Messer montieren, weil falsch gesetzte Hammerschläge beim Schlagen und Verkröpfen der Achsen und Griffnieten das Messer nicht mehr zerstörten, sondern weil man die entstandenen Beulen aus dem Metall weggeschleifen konnte. Messer mit vollem Griff sind deshalb bis heute ein Zeichen der Arbeit eines Meisters.
Das SAINT-MARTIN entstand nach der Wende zum 20. Jahrhundert. Der Volksmund sagt von ihm, es sei eines der wenigen Taschenmesser, die nicht für den ländlich-bäuerlichen Kundenkreis geschaffen wurde, sondern daß seine Klientel vorzugsweise der Klerus war ... wie immer solche mündlichen Überlieferungen zu bewerten sind, wir glauben eher, daß das SAINT-MARTIN die Weiterentwicklung des nach wie vor in weiten Teilen der Bevölkerung äußerst beliebten LAGUIOLE-DROIT war, welches durch die moderneren LAGUIOLE mit gebogenem Griff und Yatagan-Klinge nicht verdrängt werden konnte.
Seit 2019 entstehen SAINT-MARTIN im Atelier PassionFrance® in Thiers. Bei den Griffen verwenden wir sowohl die klassischen Materialien Knochen und Horn wie exklusive, stabilisierte Edelhölzer. Wir fertigen zwei Größen, Grifflänge 9,5cm und 11cm. Die Klingen bestehen aus Sandvik 12C27. Die Ressorts besitzen eine Verzierung mit wenigen Feilstrichen und Andreaskreuz, was den Originalen entspricht. Die geschmiedete Mouche (Biene) ist authentischerweise linsenförmig. Als Zeichen ihrer Echtheit tragen sie neben ihrem Namen das Wahrzeichen von PassionFrance® auf der Klinge, den Coq.
SAINT-MARTIN‘s auf Basis der alten Fourniture fertigte auch die Messerschmiede ARTO für PassionFrance®. Sie tragen als Zeichen der Echtheit die Schmiedemarke von ARTO neben dem Namenszug von PassionFrance®.
Modellvarianten:
- Petit-SAINT-MARTIN und Grand-SAINT-MARTIN
Messerdaten/Dimensionen Petit-SAINT-MARTIN: Klinge: Bourbonnais-Klinge 12C27 aufschlagfrei Klingenlänge x Breite x Stärke: 74 x 15 x 2,8mm Grifflänge: 94mm Gesamtlänge offen: 169mm Gewicht: 110g Passende Etuis Petit-SAINT-MARTIN: TRO_ETF_ALL-00120 TRO_ETF_SM1_2ply_00150 TRO_ETC_ALL-00140 | Messerdaten/Dimensionen Grand-SAINT-MARTIN: Klinge: Bourbonnais-Klinge 12C27 aufschlagfrei Klingenlänge x Breite x Stärke: 91 x 18 x 2,8mm Grifflänge: 110mm Gesamtlänge offen: 202mm Gewicht: 140g Passende Etuis Grand-SAINT-MARTIN: TRO_ETF_ALL-00130 TRO_ETF_NM3_1ply_00140 TRO_ETF_SM1_2ply_00150 TRO_ETC_ALL-00140 |
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